Liebeserklärung
Liebeserklärung
Warm und weich, zart und anschmiegsam, ein Hauch von Atem - ein Herzschlag - dum-dum,
die bemuskelten Beine nach oben gestreckt, genussvolles wohliges Grunzen, meine Hand streichelt den warmen Körper, ein Augenzucken, ein kurzer spitzbübischer Blick, dann wird der Kopf wieder in völliger Entspanntheit zurückgelehnt.
Absolute Aufgabe der Kontrolle - was für ein Vertrauen; schließlich bin ich ein Mensch, einer von denen der seinesgleichen misshandeln, ja leicht töten kann, der, den eigentlich nicht getraut werden kann, bei dem man auf der Hut sein muss, sich fragen und abwägen muss...
Wie viel Leid haben wir gebracht...und nun drückst Du mir Deine kleine Pfote so zufällig und vertraut ins Gesicht...komm nur her du süßer Wicht...ich vernasche Dich,
drücke mein Gesicht ganz fest in Dein Fell, möchte dich halten für einen Moment, diese Wärme und Nähe - Geborgenheit und Schutz, einen Herzschlag, einen Atemzug lang...
diesen Moment fixieren, erhalten, behalten, bewahren, ...noch einen Moment, da schwups bist Du mir entglitten, was fragender Blick; hat sie alle zusammen, was drückt sie mich, war das noch bequem?
Fast spöttisch wird sich getrennt, man findet etwas weiter einen netteren Platz, mit mehr Freiraum-doch in der Nähe,
schließlich liebt man mich, aber nicht so menschlich inne, es ist normal, so während, so gut, einfach und schön,
was würde ich verpassen, was würde passieren, wenn ich nie hätte gekannt, wenn ich nie hätt geahnt, wenn ich nie hätt gewusst was dieses Schöne, dieses Urvertrauen, diese Macht der Zuneigung so in mir erreicht?
Wäre ich anders, wäre ich Dir vertraut, wäre ich "Euch" nah?
Hätten andere erfahren, hätten andere geliebt, würde Mensch sich noch trauen, würde Mensch es noch tun? Würden Hände noch morden und der Geist sich erfreun?
Würde Menschheit nur wissend, behutsam und klein, den mächtigen Geschöpfen, den ist alles sein?
geschrieben am 21.01.14 von Katja Müller